Cellulite – was wirklich hilft und was reine Geldverschwendung ist

Cellulite – fast jede Frau kennt sie und die meisten kämpfen dagegen an. Ob am Po, den Oberschenkeln oder sogar an den Armen – diese kleinen Dellen nerven einfach nur.
Doch wie kommt es zu den unschönen Dellen? Ist Cellulite vermeidbar? Und vor allem: Welche Methoden helfen wirklich und welche sind nur teure Spielerei der Kosmetikindustrie?
Lass uns einmal ehrlich und wissenschaftlich fundiert auf das Thema schauen und Klartext reden: Warum haben wir Cellulite? Was kannst du dagegen tun? Und was solltest du lieber bleiben lassen, um dein Geld nicht zum Fenster raus zu schmeißen?
Warum haben (fast) nur Frauen Cellulite?
Zunächst einmal eine ganz wichtige Erkenntnis: Cellulite ist keine Krankheit. Sie ist etwas ganz Natürliches – auch wenn uns die Kosmetikindustrie seit Jahrzehnten gerne etwas anderes erzählt.
Cellulite entsteht hauptsächlich durch die Struktur des weiblichen Bindegewebes. Während Männer über ein stärker vernetztes, dichteres Bindegewebe verfügen, ist das weibliche Bindegewebe lockerer.
Das hat einen sehr sinnvollen Grund: Es ermöglicht die Dehnung der Haut in der Schwangerschaft. Allerdings ermöglicht es auch Dehnungen am Po und an den Oberschenkeln, egal ob du schwanger bist oder nicht.
Und genau diese Lockerheit führt letztlich dazu, dass sich Fettzellen leichter nach außen durchdrücken – und voilà, die ungeliebte Orangenhaut entsteht.
Wichtig und tröstlich zu wissen: Auch schlanke oder trainierte Frauen können Cellulite haben, denn es geht nicht nur um das Körperfett, sondern um die Struktur des Bindegewebes.
Die Hauptursachen für Cellulite
Hormonelle Faktoren
Östrogen spielt eine wichtige Rolle bei der Fettverteilung und der Beschaffenheit des Bindegewebes. Mit steigender oder sinkender Östrogenproduktion – z. B. in der Pubertät, Schwangerschaft oder den Wechseljahren – verändert sich auch die Hautstruktur.
Genetik
Ja, auch die Gene spielen mit. Wenn deine Mutter oder Großmutter starke Cellulite hatte, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass du sie ebenfalls hast. Aber das bedeutet nicht, dass du nichts dagegen tun kannst.
Schlechte Durchblutung und Lymphstau
Eine schwache Durchblutung und ein verlangsamter Lymphfluss können dazu führen, dass Giftstoffe oder Fette schlechter abtransportiert werden. Weniger Bewegung oder langes Sitzen begünstigen dieses Problem.
Ungesunde Ernährung
Zucker, verarbeitete Lebensmittel, schlechte Fette und viel Salz begünstigen Wassereinlagerungen und schwächen das Bindegewebe. Ein hoher Insulinspiegel trägt zusätzlich dazu bei, dass Fettdepots leichter gespeichert werden.
Bewegungsmangel
Wer wenig Muskelmasse hat, hat meist auch ein schwächeres Bindegewebe. Starke Muskeln geben der Haut mehr Spannkraft. Wenn du keinen Sport machst, wird sich Cellulite eher verstärken.
Rauchen & Alkohol
Rauchen verringert die Durchblutung im Gewebe, was die Hautalterung beschleunigt. Alkohol fördert Wassereinlagerungen und belastet das Bindegewebe langfristig.
Was hilft wirklich gegen Cellulite?
Jetzt kommen wir zum spannenden Teil: Was kannst du effektiv gegen Cellulite tun, um deine Haut sichtbar zu straffen?
Fangen wir mit der Ernährung an.
Iss dich straff! Klingt zu schön um wahr zu sein, ist aber tatsächlich so. Bestimmte Nahrungsmittel unterstützen die Stärkung deines Bindegewebes.
Was du essen solltest, um dein Gewebe zu stärken
Eiweiß, Eiweiß, Eiweiß – ich kann es nicht genug betonen, Proteine sind der Muscle builder schlechthin. Muskeln straffen dein Gewebe und sorgen somit für eine festere und glattere Haut. Zudem unterstützt Eiweiß die Kollagenproduktion, den Baustoff von Muskelfasern. Täglich 1-1,5 Gramm pro Kilogramm deines Körpergewichtes solltest du zu dir nehmen.
Ich esse bei einem Gewicht von 66 Kilogramm mindestens 100 Gramm Eiweiß täglich. Das hole ich mir aus hellem Fleisch, Fisch, Eiern, Hülsenfrüchten, Avocados, Joghurt, Quinoa und Nüssen.
Des Weiteren solltest du ausschließlich gesunde Fette essen, die dir das gute Omega-3 liefern. Olivenöl ist bei mir das Standard-Öl, ich backe sogar Brot und den bei uns selten zu findenden Kuchen damit. Alles was mir sonst noch Omega-3-Fettsäuren liefert, wie Lachs, Avocados, Walnüsse, gehört mit zu meinem Speiseplan.
Auch Ballaststoffe sind für ein straffes Gewebe unersetzlich. Sie fördern die Verdauung und sorgen somit für einen regelmäßigen Abtransport von Schlacken, die sich sonst als Abfallprodukte in deinem Gewebe ansammeln könnten. Grünes Gemüse, Sprossen, Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Leinsamen gehören somit auch auf deinen Einkaufszettel.
Hast du schon mal eine Darmkur gemnacht? Denn der Darm spielt eine große Rolle für deine Gewebebeschaffenheit. Dazu in einem kommenden Artikel mehr,
Kaliumreiche Lebensmittel, wie Bananen, Spinat oder Süßkartoffeln helfen gegen Wassereinlagerungen und die unschönen Dellen.
Und das Wichtigste zum Schluss: Wasser. Du solltest täglich mindestens 2-2,5 Liter Wasser oder ungesüßten Tee trinken, um Schadstoffe auszuschwemmen und deine Haut mit genügend Feuchtigkeit zu versorgen.
Ausreichend befeuchtete Zellen = pralles Gewebe = weniger Cellulite.
Diese Nahrungsmittel solltest du bei Neigung zu Cellulite meiden
Zucker & Weißmehl, das ist mittlerweile wohl allgemein bekannt, sind die größten Gefahren für deinen gesunden Stoffwechsel. Sie fördern Fettzunahme und Entzündungen im Gewebe, diese wiederum führen zu Gewebserschlaffungen und damit zur Cellulite.
Achte vor allem auf versteckten Zucker, den die Nahrungsmittelindustrie mittlerweile fast allen Fertigprodukten zusetzt. Egal ob Ketchup, Mayonnaise, Früchtejoghurt, Instantsuppen, Fertigsoßen oder -desserts, Müsli und Müsliriegel, einfach überall wird raffinierter Zucker verarbeitet.
Transfette sind der zweite große Auslöser für Cellulite. Industrie-Snacks, wie Chips, Fast Food und Fertiggerichte oder Hamburger, sind voll damit und zerstören damit dein Bindegewebe.
Auch ein zu hoher Salzkonsum führt zu Cellulite. Er löst Wassereinlagerungen aus und diese begünstigen eine schlechte Gewebestruktur. Maximal 1 Teelöffel Salz solltest du täglich zu dir nehmen – ohne die Menge, die in Fertigprodukten steckt, die wir ohne nachzudenken, zu uns nehmen.
Bewegung – die beste Waffe gegen Cellulite
Kein Weg führt daran vorbei – regelmäßiger Sport reduziert Cellulite drastisch. Und wenn ich sage drastisch, dann meine ich es wirklich so. Ich hab’s selbst erlebt.
Bis Anfang 40 war ich ein Sportmuffel, weil ich immer schlank und fit war. Dennoch hatte ich an den Oberschenkeln und am Po leichte Cellulite. Hat mich nicht so sehr gestört – bis ich einen Mann kennenlernte und mich total in ihn verliebte. Ihm wollte ich auf keinen Fall meine Orangenhaut zeigen. Das nächste Treffen mit ihm sollte in vier Wochen sein.
Das Ziel war also vorgegeben: Meine Cellulite musste weg, und das in 28 Tagen! Was also am besten tun?
Genau – Sport. Und noch genauer – Joggen.
Also lief ich täglich jeden Morgen meine Runde, erst nur einen Kilometer, mehr schaffte ich nicht. Mit der Zeit kam die Kondition und ich lief fünf Kilometer am Stück. Abgesehen davon, dass ich mich hinterher immer super fühlte, verschwand meine Cellulite und stattdessen kamen die Muskeln an den Oberschenkeln, am Bauch und Po.
Ich war von meiner straffen Figur begeistert. Und der Mann auch, kann ich euch versichern! 😉
Besonders wirkungsvolle Sportarten sind:
- Krafttraining: Muskeln straffen das Gewebe von innen – je mehr Muskeln, desto weniger sichtbares Fettgewebe.
- Ausdauertraining: Fördert die Durchblutung und den Fettabbau. Ideal sind Laufen, Radfahren, Nordic Walking oder Seilspringen.
- Faszien- und Dehnübungen: Halten das Bindegewebe elastisch und reduzieren Verklebungen.
Mein Tipp: 3–4 x pro Woche kombinierte Kraft- und Ausdauerübungen bringen sichtbare Ergebnisse nach nur wenigen Wochen.
Massagen & Lymphdrainage – helfen sie wirklich bei Cellulite?
Viele schwören auf tägliche Massagen mit speziellen Rollen oder Bürsten. Insbesondere die Hersteller derselben.
Die Idee dahinter ist, den Lymphfluss anzuregen und Wassereinlagerungen zu reduzieren. Die Werbung preist sie an wie sauer Bier. Massageroller, Massagecremes und Hautstraffungsgeräte sollen innerhalb kürzester Zeit Wunder vollbringen.
Um es kurz zu machen: Die Ergebnisse halten nicht, was die Industrie verspricht. Sobald du mit den Behandlungen aufhörst, ist der Effekt oft dahin. Als Ergänzung sind sie sinnvoll, denn Massagen sind immer gut für deinen Körper und deine Seele. Aber sie sind kein Wundermittel.
Stattdessen kannst du die Durchblutung und damit die Gewebestraffung durch regelmäßige Wechselduschen anregen. Viel preiswerter und du tust gleichzeitig deinem Kreislauf noch etwas Gutes.
Nahrungsergänzungsmittel – bringen sie etwas bei Cellulite?
Die meisten Nahrungsergänzungsmittel gegen Cellulite sind Geldverschwendung. Und ich sage das, obwohl ich bekennende Supplement-Nutzerin bin.
ABER es gibt einige Stoffe, die tatsächlich helfen können:
Kollagen-Peptide: Das sind in kleine Bausteine zerlegte Kollagen-Proteine, die tiefer ins Gewebe eindringen und dort dessen Festigung fördern können. Studien zeigen, dass Kollagen über mehrere Monate eingenommen, die Hautdichte verbessern und Cellulite mindern kann.
Vitamin C: Es fördert die Kollagenproduktion und Festigkeit der Haut. Das ist auch ein Grund, weshalb ich mindestens zwei Gramm Vitamin C täglich zu mir nehme.
Lecithin: Unterstützt den Fettstoffwechsel und hilft beim Zellaufbau. Es vollbringt keine Wunder, ist aber ein starker Feuchtigkeitsspender für die Zellen und sorgt damit für eine straffere Haut. Vor allem in Kombination mit Vitamin C und Omega-3-Fettsäuren.
Finger weg von „Detox“-Tees oder Wundermitteln – sie haben keinen nachgewiesenen Effekt!
Was definitiv NICHT hilft – die größten Cellulite-Märchen
Da sind zu allererst Cellulite-Cremes. Sie versprechen Wunder, bringen aber keine nachweisbaren Ergebnisse, zumal die Studien in der Regel dazu vom Hersteller selbst durchgeführt werden. Fettzellen verschwinden nicht durch cremen.
Der straffere Effekt entsteht durch die kräftige Massage, und dafür kannst du auch ein gutes und viel preiswerteres Hautöl benutzen.
Elektrotherapie & Ultraschall-Behandlungen sind sehr teure und teilweise auch unangenehme Methoden. Sie bringen nur kurzfristigen Effekt, da die Haut durch die Behandlung gereizt wird und somit straffer aussieht. Dieser Effekt verschwindet allerdings sehr schnell wieder.
Plastikfolie & Sauna-Gürtel sind genauso effektiv, wie die Behauptung, dass ein Saunagang dich schlanker macht. Du verlierst nur Wasser und dein Geld.
Fazit – Cellulite ist keine Krankheit, aber sie einfach „wegcremen“ geht nicht!
Cellulite ist zwar genetisch und hormonell bedingt, aber du kannst sie mit gesunder Ernährung, gezielten Workouts und guter Durchblutung deutlich verbessern. Und wie in meinem Fall sogar ganz verschwinden lassen. Siehe das Titelbild, das mich mit 65 zeigt. No filter, I promise.
Entscheidend ist KONSEQUENZ: Wenn du regelmäßig trainierst, dich nährstoffreich ernährst und Massagen oder Wechselduschen integrierst, wirst du auch langfristig sichtbare Erfolge sehen.
Je nach genetischer Veranlagung wird es bei der einen schneller, bei der anderen langsamer gehen, aber die Cellulite wird sich deutlich verbessern.
Bleib also dran und wirf dein Geld nicht für dubiose Versprechungen und Wundercremes aus dem Fenster. Dein Körper verändert sich am besten durch Ernährung, Bewegung und Pflege – und DU hast es in der Hand.
Und abschließend ein Spruch, der mir zu dem Thema einfällt: „Lieber eine Orangenhaut, als gar kein Profil!“
Cellulite ist kein Weltuntergang, auch wenn dir die Medien etwas anderes erzählen wollen.
Wichtiger Hinweis:
Die Informationen auf fitfor120.com werden nach bestem Wissen und Gewissen weiter-gegeben. Sie sind ausschließlich für Interessierte und zur Fortbildung gedacht und keinesfalls als Diagnose- oder Therapieanweisungen zu verstehen. Wir übernehmen keine Haftung für Schäden, die direkt oder indirekt aus der Verwendung unserer Angaben entstehen.
Bei Verdacht auf Erkrankungen konsultiere bitte deinen Arzt, Heilpraktiker oder Apotheker.
Klinische Studien und sonstige Quellenangaben
Dietary Supplementation with Specific Collagen Peptides Has a Body Mass Index-Dependent Beneficial Effect on Cellulite Morphology
https://www.liebertpub.com/doi/10.1089/jmf.2015.0022
A pilot study on the efficacy of a seaweed mud application in the treatment of cellulite
https://doi.org/10.1111/jocd.16268
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